Fails bei der Reisebuchung

Wie du Extra-Kosten für Check-in, Buchung und Gepäck künftig vermeidest

Weihnachten und die Ferien stehen kurz vor der Tür und somit auch wieder Reisebuchungen jeder Art. Kleine Fehler bei der Buchung können teuer für dich werden und wenn man das ein oder andere vor Reiseantritt nicht bedenkt, ist die Freude auf die bevorstehende Reise recht schnell getrübt. Ich zeige dir einige vermeidbare Stolperfallen.

Gebühren für Handgepäck

Der Internationale Luftverband IATA empfiehlt als Maximalgröße für Bordgepäck 55 x 40 x 20 Zentimeter. Trolleys bis zu dieser Größe werden von Kofferherstellern gerne als kabinentauglich verkauft.

Das ist allerdings eine unverbindliche Empfehlung seitens der IATA und Fluggesellschaften können die maximal zulässigen Maße für das Handgepäck selbst zulassen. Auch beim Gewicht des Handgepäcks gibt es Einschränkungen. So darf es bei der einen Airline in der Economy Class z.B. nur 8 Kilo wiegen, in der Premium Economy allerdings auch 10 Kilo.

Gerade auch bei Billigfliegern sollte man sich im Vorfeld unbedingt erkundigen, was und wie viel man mitnehmen darf, sonst ist die (böse) Überraschung am Airport groß. So darf man beispielsweise bei der Ryanair nur Bordgepäck in der Größe 40 x 20 x 25 Zentimeter mitnehmen. In der Priority Warteschlange darf man zwei Gepäckstücke mit an Bord nehmen, eines muss unter den Vordersitz passen, das andere mit maximal 10 Kilogramm ins Handgepäck.

Generell gilt: Unbedingt auf den Website der jeweiligen Airline nachschauen, wie die Mitnahme des Handgepäcks geregelt ist.

Name im Ticket falsch geschrieben

Kann immer mal passieren und ist mir auch schon bei meiner Agenturarbeit beim Ausstellen von Flugtickets für Kunden passiert: Der Name des Passagiers ist falsch geschrieben.

Ein Buchstabendreher und schon steht der Name auf dem Ticket nicht mehr so wie im Pass. Wenn es dumm läuft, kann die Airline sich weigern, den Passagier mitzunehmen, da auf der Flugliste ein vermeintlich falscher Name steht. Gerade in Ländern mit Visumpflicht sollte man das unbedingt vermeiden und die persönlichen Daten mit denen im Pass exakt übereinstimmen.

Hast du also online deinen Flug gebucht und merkst, dass du versehentlich den Namen falsch geschrieben hast, wende dich umgehend an die Airline. Je nach Fluglinie sind diese mal mehr, mal weniger entgegenkommend, wie du in der folgenden Übersicht sehen kannst:

Austrian Airlines: Bei Schreibfehlern können bis zu zwei Buchstaben geändert werden gegen eine Gebührt von 25,00 EUR. Ansonsten sind Namensänderungen nur im Ausnahmefall erlaubt, etwa bei Namensänderung durch Heirat oder bei Schreibfehlern.

Bei Condor entscheidet der Tarif: Eine Korrektur ist nur im Flex-Tarif oder bei Buchung mit Flex-Option (Tarifkennung „N“) möglich. Eine nachträgliche Änderung der Bankdaten ist im Zusammenhang mit einer Namensänderung nicht möglich. Bei Namensänderung ist die Differenz zu einem eventuell höheren tagesaktuellen Flugpreis zu entrichten.

Easyjet erlaubt die Korrektur von drei Buchstaben online oder am Flughafen, bei größeren Fehlern muss das Kundencenter eingeschaltet werden – die Korrektur soll aber kostenlos sein.

Emirates sieht das etwas strengeer und droht mit Stornogebühren: 30 US-Dollar pro Ticket für Direktbuchungen in alle Länder außer Großbritannien (hier werden zehn britische Pfund für Direktbuchungen bzw. 20 Pfund für Buchungen übers Reisebüro fällig), Indien (keine Geführen, wenn Indien der Verkaufspunkt ist) und Brasilien (keine Gebühren, wenn Brasilien Verkaufs- und Ausgangspunkt der Reise ist).

Bei Eurowings sind Namensänderungen auf allen Flügen möglich und können bis zu Schließung des Web-Check-ins vor Abflug über das Call Center unter Angabe des Buchungscodes angemeldet werden. Hierfür fällt eine Bearbeitungsgebühr an. Bei der Buchung mehrerer Flugstrecken ist ein Fluggastwechsel nur bis zur Schließung des Web-Check-ins vor der planmäßigen Abflugzeit des ersten Fluges möglich. Tippfehler können ebenfalls im Rahmen der Namensänderung korrigiert werden.

Sollte der aktuelle Flugpreis zum Zeitpunkt der Änderung höher sein als der ursprünglich bezahlte Preis, wird zusätzlich die Differenz in Rechnung gestellt. Grund dafür ist, dass der jeweilige Preis bzw. das Angebot für ein Flugticket immer nur zum Zeitpunkt der Buchung Bestand hat.

Iberia erlaubt keine Korrektur des Namens auf dem Ticket.

Lufthansa: Laut Info der Airline sollten der Name auf dem Ticket und im Reisepass übereinstimmen. Das Korrigieren eines Namens ist bei Lufthansa-Flügen immer kostenfrei. Voraussetzung ist, dass die Person die gleiche bleibt. So kann zum Beispiel auch der komplette Nachname geändert werden (zum Beispiel aufgrund einer Heirat), wenn die entsprechenden Nachweisdokumente vorliegen. Bei Buchungen durch ein Reisebüro kann das Reisebüro bis zu zwei Buchstaben ändern, bei Korrekturen von mehr als zwei Buchstaben muss dies allerdings durch ein Servicecenter der Lufthansa Group geschehen. Sollte bereits ein Ticket ausgestellt sein, so muss dieses nach Namenskorrektur umgeschrieben bzw. neu ausgestellt werden.

Ryanair gibt Kunden eine 48-stündige Frist, in der sie Tippfehler und andere kleine Fehler korrigieren können. Sollte der Vor- und Nachname vollständig geändert werden müssen, kostet das den vollen Betrag, bei kleineren Fehlern ist es kostenlos. Nach den 48 Stunden kassiert die Airline 160 Euro für eine Namenskorrektur.

Bei Tuifly werden Namenskorrekturen bis zu drei Buchstaben aus Kulanz kostenlos vorgenommen. Weitergehende Namensänderungen sind als Benennung einer Ersatzperson anzusehen: Für eine Buchung im Perfect-Tarif kann bis zwei Stunden vor Abflug (Abreise) eine Ersatzperson benannt werden. Bei der kompletten Namensänderung fällt auf internationalen Kurz- und Mittelstreckenflügen eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 33 Euro pro Strecke und Person an.

Zudem ist in jedem Fall die Differenz zu einem gegebenenfalls höheren tagesaktuellen Flugpreis/Tarif zu zahlen. Bei einer Namensänderung aufgrund von Eheschließung wird bei Vorlage der Heiratsurkunde die Namensänderung kostenlos vorgenommen.

Passnummer falsch geschrieben

Noch etwas zum Thema „falsch schreiben“:

Bucht man einen Flug, so muss (je nach Destination) bei der Buchung des Fluges eine Passnummer mit eingegeben werden. Zu Problemen kann es kommen, wenn zwischen Flugbuchung und Reisetermin der Pass erneuert wird und somit auch die Passnummer. Auch bezahlte Visa werden im Falle eines neuen Passes ungültig. Bei Lufthansa sind nach Angaben der Pressestelle Änderungen der Passdaten beim Check-in (online oder am Flughafen) problemlos möglich. Bei allen anderen Airlines würde ich mich in jedem Fall nochmals vor Reiseantritt erkundigen, ob es dort auch möglich ist.

Achtung: Enthält deine Passnummer eine Null, musst du aufpassen. Hier kommt es nämlich häufig zu Verwechslungen mit dem Buchstaben O. Aber: Passnummern enthalten den Buchstaben O gar nicht. Es handelt sich immer um eine Null. Auch hier solltest du in jedem Fall gerade bei Visa-Anträgen genau überprüfen, ob alles korrekt eingetragen ist.

Nicht online eingecheckt

Beim Thema Check-in macht jede Airline ihr eigenes Ding: Der Großteil der Airlines ermöglicht einen Check-in am Flughafen ohne Kosten.

Einige Airlines erheben eine Gebühr für den Online Check-In (im Schnitt ca 10 EUR pro Flug und Passagier) oder schlagen richtig zu Buche (zwischen 30,00 EUR und 50,00 EUR), wenn man am Flughafen am Schalter eincheckt.

Gerade bei den sogenanten Billigfliegern solltest du dich unbedingt vorher nach eventuellen Kosten zum Thema Check-In erkundigen, um dann keine unangenehme Überraschung zu erleben:

Bei einigen Airlines (z.B. Ryanair) solltest du online einchecken, wenn du Extra-Gebühren vermeiden möchtest. Diese schlagen nämlich mit 55,00 EUR zu Buche, wenn du vor Ort einchecken willst. Hast du eingecheckt, aber die Bordkarte nicht ausgedruckt, fallen 20,00 EUR an. Flexi-Plus-Kunden können kostenlos am Flughafen einchecken.

Bei Easyjet erfolgt der Check-in ausschließlich online. Bei Tuifly zahlen Passagiere (im Pure Tarif) fünf Euro für den Check-in am Flughafen, wenn sie ein Web-Check-in versäumt haben.

Lufthansa erhebt keine Gebühren fürs Einchecken am Schalter.

Kinderpreise

Hier heißt es ganz einfach: Airlines vergleichen.

Einige Fluglinien wie z.B. die Lufthansa bieten für Kinder interessante Rabatte an: Hier zahlen Zwei- bis Elfjährige 75 Prozent des Erwachsenenpreises.

Auch Airlines wie Eurowings und Emirates bieten Rabatte an. Hier solltest du dich vorab entsprechend erkundigen, welche Fluggesellschaft du nimmst, denn bei anderen Airlines, darunter Ryanair, Easyjet, TUIfly, Wizz Air oder Condor, wird bereits ab zwei Jahren bereits der volle Erwachsenentarif fällig.

Übrigens Kleinkinder unter zwei Jahren, die auf dem Schoß eines Erwachsenen sitzen, fliegen bei fast allen Airlines mit zehn Prozent des Normaltarifs oder einer Pauschale von ca. 15 bis 30 Euro pro Kind relativ günstig.

Aufpassen heißt es übrigens, wenn dein Kind zwischen Hin- und Rückflug seinen zweiten Geburtstag feiert. Dann fällt nämlich auf dem Rückweg eine höhere Preisklasse an und das Kind benötigt einen eigenen Sitzplatz. Für gewöhnlich wird dies allerdings bei der Buchung abgefragt, um zu vermeiden, dass man plötzlich für den Rückflug doch ein Ticket benötigt.

Fazit

Ihr seht, die ein oder anderen Kosten kann man in jedem Fall vermeiden, wenn man genau nachschaut und nochmals alle möglichen Fallstricke überprüft. Mit dem damit gesparten Geld könnt ihr locker den ein oder anderen Sundowner im Urlaub zu euch nehmen 😉