Sommer Roadtrip Dänemark 2021
Auf geht’s nach Falster, Lolland, Mön, Kopenhagen und Bornholm | Teil 1
Endlich ist es soweit und wir starten unseren Roadtrip in den hohen Norden! Das Wohnmobil ist vollgepackt und wir voller Vorfreude! Zu Beginn der Reise wissen wir ehrlich gesagt noch gar nicht genau, wohin wir fahren. Klar ist, wir wollen in den Norden, wir wollen nach Dänemark und Schweden. Oder im Anschluss an Dänemark dann doch lieber nach Norwegen? Wir entscheiden uns, erstmal loszurollen und zu schauen, wohin uns der Weg führt.
Auf der Fähre von Fehmarn nach Rødby
Wir starten am 7.8. in Bayern und fahren zunächst Richtung Rüsselsheim, um meine Mutter zu besuchen. Nach einer kurzen Nacht auf einem Wohnmobil-Stellplatz an den Landungsbrücken am Mainufer und einem üppigen Frühstück bei meiner Mutter nehmen wir gestärkt Kurs auf Fehmarn.
Unser recht ehrgeiziges Ziel ist es, noch am selben Tag in Marielyst auf der Insel Falster in Dänemark anzukommen. Das sind ca. 750 Kilometer, aber wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen. Gegen 16:30 Uhr sind wir tatsächlich in Puttgarden auf der Insel Fehmarn und erwischen die Fähre um 17:00 Uhr nach Rødby. Die Überfahrt dauert etwa 45 Minuten, und wir nutzen die Zeit zum Shoppen und um eine Kleinigkeit zu essen.
Eine generelle Maskenpflicht gibt es übrigens nicht. Wir fühlen uns ein wenig seltsam mit unseren Masken, da wir fast einzigen Gäste an Bord sind, die eine tragen. In eines der Restaurants auf der Fähre kommt man übrigens nur mit einem vollständigen Impfnachweis (Erwachsene), Kinder bis 16 Jahre kommen so rein, ohne Test oder Impfnachweis (Stand Anfang August 2021).
Hej Danmark!
Nach der kurzen Überfahrt sind es nur noch knapp 100 Kilometer, und wir sind kurz nach 21 Uhr an unserem ersten Ziel angekommen. Die Rezeption ist schon geschlossen, so dass wir die erste Nacht davor verbringen, was aber überhaupt nicht tragisch ist, da wir sowieso die nötige Bettschwere nach diesem Tag haben.
Am nächsten Morgen checken wir ein, suchen unseren zugewiesenen Stellplatz und springen direkt in die Ostsee. Das Wetter ist super; nicht zu heiss, aber sonnig, und wir geniessen unseren ersten richtigen Ferientag aus vollen Zügen. Unsere Hunde, insbesondere unsere Labradorhündin Amy kann ihr Glück nicht fassen und ist kaum aus dem Wasser zu bekommen. Sie liebt das Meer über alles und ist so voller Freude, dass uns das Herz übergeht.
Grundsätzlich gilt in Dänemark übrigens die Leinenpflicht, d.h. du darfst die Hunde nicht frei laufen lassen. Wir halten uns auch strikt daran. Wenn der Strand allerdings leer ist, lassen wir unsere Hündin auch so in die Wellen springen. Willi, der Chihuahua, steht eh nicht auf Wasser. 😉
Einige geographische Infos
Wo in Dänemark befinden sich eigentlich die Inseln Falster, Lolland und Mön? Zur besseren Orientierung findest du unten zwei Landkartenausschnitte, aus denen ersichtlich wird, dass die 3 Inseln im Süden Dänemarks liegen. Sie gehören zusammen mit einem Teil der Insel Sjælland zur Region Sjælland. Seit 2007 gibt es in Dänemark nur noch fünf Regionen:
Lage | Region | Verwaltungssitz | deckt die früheren Gebiete | Einwohnerzahl |
---|---|---|---|---|
Nordjylland (Nordjütland) |
Aalborg | Nordjyllands Amt, Mariager Kommune, Teile von Viborg Amt | 590.439 | |
Midtjylland (Mittel-Jütland) |
Viborg | Ringkjøbing Amt, Århus Amt ohne Mariager Kommune, Teile von Viborg Amt und Vejle Amt | 1.332.048 | |
Syddanmark (Süddänemark) |
Vejle | Fyns Amt, Ribe Amt, Sønderjyllands Amt und Teile von Vejle Amt | 1.223.634 | |
Sjælland (Seeland, Møn, Lolland, Falster) |
Sorø | Roskilde Amt, Storstrøms Amt und Vestsjællands Amt | 838.840 | |
Hovedstaden (Kopenhagen, Nordseeland, Bornholm) |
Hillerød | Københavns Amt, Frederiksborg Amt, Kopenhagen, Frederiksberg und Bornholm | 1.855.084 |
(Quelle: Wikipedia)
Ein paar Insel-Infos
Falster
Ein Drittel der 42.450 Einwohner der 513,76 km² großen Insel leben in Nykøbing Falster. Die Insel Falster und ihre Nachbarinsel Lolland sind infrastrukturell eng miteinander verbunden und nur durch den schmalen Guldborgsund getrennt. Beinahe die ganze südöstliche Küste von der Insel Falster wird durch einen Sandstrand geprägt, der flach ist und somit optimal für Familien mit Kindern geeignet ist.
Lolland
Lolland ist mit mehr als 1.200 Quadratkilometern die viertgrößte Insel Dänemarks. Auch hier findest du jede Menge Badestrände, insbesondere am Fehmarnbelt an der Südwestküste. Durch Deiche wird die sehr flache Insel in dem Südteil geschützt.
Møn
Die Insel Møn ist ebenfalls einen Besuch wert. Sie gilt als Schwesterinsel der deutschen Ostseeinsel Rügen. Besonders sehenswert ist hier die markante Kreideküste. Es gibt ein Kreidekliff, das acht Kilometer lang ist, an der Ostküste verläuft und bis zu einer Höhe von fast 130 Metern reicht. Auf dem Klifft hast du bei guter Sicht einen fantastischen Ausblick, der bis zur deutschen Küste reicht. Mit den Nachbarinseln Falster und Seeland ist Møn über ein Brückensystem verbunden.
In Marielyst
Wir verbringen unsere ersten Urlaubstage in Marielyst auf der Insel Falster, nachdem wir einmal durch Lolland durchfahren. Da wir bereits das 3. Mal in Marielyst sind, klappern wir unsere jährlichen Hotspots ab. Glücklicherweise hat sich nichts verändert seit dem letzten Jahr und wir genießen unsere Restaurantbesuche mit anschließendem Softis als Dessert (oder zwei oder drei), radeln in den Dünen am Meer entlang und verbringen die ersten Tage des Roadtrips am Strand. Es ist einfach traumhaft schön!
Wenn ihr mehr über Marielyst erfahren wollt, dann schaut mal hier.
Am südlichsten Punkt Dänemarks
Am dritten Tag unseres Aufenthalts auf der Insel Falster wollen wir uns sportlich betätigen und gleichzeitig auch etwas sehen. Auf geht’s also mit dem Fahrrad nach Gedser, dem südlichsten Punkt Dänemarks. Wir radeln die Dünen entlang, durch kleine Wälder, immer die Seeluft in der Nase. Es ist, bis auf den Gegenwind, einfach nur traumhaft schön und ich genieße jede Sekunde. Von Marielyst aus sind es ca 20 Kilometer, und ich radel bis mir die Beine brennen 🙂
Gedser Odde befindet sich an der Südspitze der Insel Falster am südlichen Ende einer Landzunge und ist der geografisch südlichste Punkt Dänemarks und Skandinaviens. Vom nahegelegenen Ort Gedser kannst du eine Fährverbindung zum knapp 50 Kilometer entfernten Rostock nehmen.
Dänemarks südlichster Punkt ist tatsächlich ein ganz besonderes Erlebnis. Hier kannst du hautnah die unglaubliche Kraft der Natur spüren. Wir haben großartiges Wetter, die Sonne scheint, der Wind peitscht die Wellen auf und es fühlt sich wunderbar an, so verbunden mit der Natur zu sein!
Auf geht’s nach Kopenhagen
Nachdem wir drei Tage die Ostseeluft auf Falster geschnuppert haben, geht es weiter Richtung Norden. Wir wollen nach Kopenhagen! Mit Kopenhagen verbinde ich tolle Erinnerungen an unseren allerersten Womo-Urlaub. Damals waren wir nur ein paar Stunden in der Stadt, sozusagen auf Durchreise, aber für einen Besuch im Tivoli hatte es gereicht. Dieses Mal wollen wir uns ein wenig mehr Zeit lassen.
Von Marielyst nach Kopenhagen sind es gerade mal knappe 150 Kilometer. Wir rollen ganz entspannt nach dem Frühstück los und sind bereits um die Mittagszeit bei bestem Wetter in Kopenhagen. Wir hatten überlegt, ob wir einen Campingplatz außerhalb der Stadt anfahren sollten, entscheiden uns aber ganz bewusst dagegen. Es gibt einen City-Campingplatz mitten in der Stadt. Mit dem Fahrrad soll man in weniger als 10 Minuten (3 Kilometer) in der Altstadt sein. Das wollen wir ausprobieren.
In Kopenhagen
In Kopenhagen angekommen, steuern wir erstmal direkt den CityCamping-Platz an. Zuerst sind wir ein wenig skeptisch, denn es ist wirklich ein einfacher Stellplatz auf einer Wiese. WC und Duschen befinden sich in kleinen mobilen Häuschen. Der junge Platzwart ist supernett und hilfsbereit. Bezahlen kann man in EUR und DKK, allerdings nur in bar, dafür gibt es aber auch keine festen Checkout-Zeiten. Für einen Städtetrip wirklich absolut ok, zumal die Nähe zur Stadt einfach top ist.
Wir packen die Räder aus und radeln in die Stadt. Tatsächlich sind wir in 10 Minuten in der Altstadt und ich verstehe nun, warum Kopenhagen auch „Bike City“ genannt wird. Die Stadt besteht im Grunde nur aus Fahrradfahrern! Es ist der echt Wahnsinn, wie viele Menschen mit dem Rad unterwegs sind! Irre! Aber total super ist eben auch, dass es wirklich überall Fahrradwege gibt und du nie in die Verlegenheit gerätst, mal die Autospur oder den Fußweg zu benutzen.
Im Tivoli
Unser erster Weg in Kopenhagen führt uns ins Tivoli. Ich liebe das Tivoli! Es ist so magisch und zauberhaft und einfach nur schön. Wir sichern die Räder und stürzen uns ins Vergnügen, zumindest mein Sohn und ich, mein Mann chillt auf einer der vielen Wiesen, hört sich ein Konzert an und genießt die Sonne.
Der Tivoli in der Innenstadt Kopenhagens ist weltbekannt und ein wunderbarer Vergnügungs-, Freizeit- und Erholungspark. Die mit Blumenbeeten und Springbrunnen verzierte Anlage befindet sich zwischen dem Hauptbahnhof und dem Rathausplatz.
Der Park bietet wirklich jede Menge Attraktionen. Dazu gehören Achterbahnen, Fahrgeschäfte, ein 80 Meter hohes Kettenkarussell, Kabaretts, insgesamt 7 verschiedene Restaurants und 23 Fahrgeschäfte. Am Tivoli-See befindet sich zudem eine chinesische Pagode. Nach Einbruch der Dunkelheit wird der Park farbenfroh illuminiert.
Stadtrundfahrt
Nach dem Tivoli ist eine Stadtrundfahrt mit dem Hop-On-Hopp-Off Bussen angesagt und wir lassen uns bequem durch die Stadt fahren. Dabei kommen wir an allen Hot Spots Kopenhagens vorbei. Es ist super Wetter, wir sitzen im oberen Deck und genießen einfach die Fahrt und die wunderbaren Eindrücke dieser wirklich tollen Stadt.
Von Dänemark nach Schweden nach Dänemark
Wunderbar gesättigt von all den Sinneseindrücken Kopenhagens verlassen wir nach 2 Tagen den City Campingplatz und freuen uns riesig auf die Insel Bornholm. Bornholm ist eine dänische Ostseeinsel vor der Südküste Schwedens, gehört aber zu Dänemark. Wir überlegen, ob wir von Køge in Dänemark aus mit der Fähre übersetzen wollen. Hier dauert die Fahrt 5 1/2 Stunden.
Wir entscheiden uns dagegen und wollen anstelle dessen von Schweden aus nach Bornholm überzusetzen. Das geht von Ystad aus und dauert nur ca 1 Stunde und 20 Minuten (Kosten hin/rück: DKK 998,00, das sind ca EUR 135,00). Von Kopenhagen nach Ystad in Schweden sind es 93 Kilometer, und die Fahrt führt über die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö in Schweden. Das allein ist schon ein Erlebnis. Die Brücke ist übrigens die weltweit längste Schrägseilbrücke und knappe 8 Kilometer lang.
Insel Bornholm
In Rønne auf Bornholm angekommen, rollen wir einmal quer durch die Insel von Nordwesten nach Südosten und zwar nach Dueodde, zum Dueodde Familiecamping og Hostel. Der Campingplatz befindet sich direkt am Meer am berühmtesten und schönsten Badestrand Bornholms. Hier gibt es kostenlos W-Lan (sehr wichtig für unseren Sohn), kostenlos Yoga am Strand, ein Pizzabuffet am Abend, eine Schwimmhalle und supersaubere Sanitäranlagen. Ein Campingplatz mit wunderbar mediterraner Atmosphäre.
Am Strand in Dueddo
Wir genießen die Tage auf Bornholm aus vollen Zügen.
Dueodde ist die Südostspitze Bornholms, an der sich eine große Küstendüne gebildet hat. Der breiteste Strand Bornholms zieht sich von Boderne im Westen 12 Kilometer lang bis zum Städtchen Balka im Osten. Der Strand ist ein absolutes Paradies für Surfer, aber auch für Familien, da der Strand ganz flach abfällt. Der Sand sieht wirklich karibisch aus, ganz weiß und ist so fein, dass er früher für die Herstellung von Sanduhren genutzt wurde. Sicherlich zu Recht zählt der Strand zu den schönsten Stränden Dänemarks.
Helligdomsklipperen
Neben den atemberaubend schönen Stränden im Süden der Insel wollen wir auch noch mehr von der Natur Bornholms sehen und fahren einmal um die ganze Insel herum, immer das Meer in Sichtweite. Während ma an der Südküste viele schöne und weiße Sandstrände findet, so ist die Nordküste felsig und zerklüftet. Die imposantesten und höchsten Klippen findet man bei Dudhjem, die Helligkomsklipperen.
Du fährt einfach die Straße 158 entlang und hälst nach dem Schild zu den Klippen Ausschau. Von der 158 aus biegst du auf einen kleinen Weg. Nach einigen Metern findest du dort auch einen kleinen Parkplatz im Wald. Zu Fuß geht es dann zu den Klippen. Oben kannst du über kleine verschlungene Wege entlang wandern, immer die Ostsee im Blick und die Tiefe nach unten. Die Aussicht auf die Ostsee ist überwältigend, man sollte aber auf jeden Fall auf den Weg achten, denn es geht an der höchsten Stelle 22 Meter in die Tiefe.
…und von unten aus gesehen
Nicht minder beeindruckend ist der Blick von unten auf die Klippen. Über viele viele Treppenstufen gelangst du bis ganz nach unten, musst aber eben auch wieder die Treppenstufen nach oben erklimmen 🙂 So viel sei allerdings gesagt: Es lohnt sich!
Burgruine Hammershus
Unbedingt anschauen solltet ihr euch auch die Burgruine Hammershus. Sie war früher Schauplatz heftiger Kämpfe und thront majestätisch über den Klippen Nordbornholms. Anfang des 12. Jahrhunderts soll der Bau der Burg vom Erzbischoff von Lund in Auftrag gegeben worden sein. Die Burg sollte als Zentrum der krichlichen Macht darstellen und ein Gegenpol zur dänisch-königlichen Lilleborg.
Wir fahren die Straße 159 nach Allinge. Kurz hinter dem Lyngholt Familiecamping zweigt eine kleine Straße nach links ab. Dieser Straße folgend trifft man nach kurzer Zeit auf den Parkplatz von Hammershus. Von hier aus heißt es laufen, es sind allerdings nur wenige hundert Meter bis zur Burg.
Hammersø und Opalsø
Traumhaft schön sind die beiden Seen Hammersø und Opalsø im Norden Bornholms. Der Hammersø ist der größte See auf Bornholm mit einer Breite von 150 Metern und einer Länge von 700 Metern. Direkt neben dem Hammersø liegt der Opalsø. Er ist der Überrest eines alten Granitsteinbruchs und wurde nach dessen Stillegung mit Süßwasser gefüllt. Beide Seen sind glasklar und laden zum Schwimmen oder Angeln ein. Am Opalsee ist zudem eine Seilrutsche installiert, an der man vom Plateau aus in die Tiefe rauscht und dann im See landet.
… und weiter geht’s nach Schweden
Nach wunderbaren Tagen in Dänemark mit zauberhaften Stränden, beeindruckender Natur, malerischer Landschaft und idyllischen Ortschaften heißt es nun Abschied nehmen von diesem wunderbaren Land. Wir wollen weiter nach Schweden, kommen aber auf dem Rückweg nochmal in Dänemark vorbei.
Bis dahin „Farvell Danmark, det var vidunderligt“ ♥