Fjorde, Schnee und Natur pur im Süden Norwegens
Ein Roadtrip für alle Sinne
Nach einer traumhaften Fahrt entlang der Südküste Norwegens von Kristiansand bis zum Preikestolen nehmen wir Kurs auf den Maurangerfjord ca. 200 Kilometer weiter nördlich unseres momentanen Stellplatzes am Tysdalsvatnet.
Årdal
Kurz nach dem Frühstück geht es los, wenn auch schweren Herzens. Am Tysdalsvatnet war es einfach unglaublich schön. Aber wir wollen weiter. Auf dem Weg Richtung Norden fahren wir durch Årdal.
Årdal ist eine Kommune im norwegischen Fylke Vestland. Sie liegt am inneren Sognefjord und bildet den Eingang zu den Gebirgsgebieten Hurrungane und Jotunheimen. Die Region ist wunderschön und ich kann mich nicht sattsehen an der Natur.
Jøsenfjord
Direkt hinter der Kommune Ardal kommen wir zum Jøsenfjord. Ein Teil der nationalen Touristenstraße „Ryfylke“, die E13, führt auf der Nordseite am Jøsenfjord entlang, und an mehreren Stellen hat man einen tollen Blick über den Fjord.
Der etwa 27 Kilometer lange Jøsenfjord ist ein Arm des Boknafjords in der Gemeinde Hjelmeland, mitten in Ryfylke in Rogaland. Er erstreckt sich von Hjelmeland und Nesvik an der Mündung bis Førrebotn am Ende. Auf beiden Seiten ragen bis zu 700 Meter hohe Berge steil empor.
Phantastische Ausblicke
Wir verlassen die E13, nehmen die Landschaftsroute Fv632 und biegen ab in die Berge. Über verschlungene kleine Straßen, die mich mehr als einmal den Atem anhalten lassen mit unserem Womo, gelangen wir zu einem wunderbaren Aussichtspunkt oberhalb des Fjords.
Wir machen ein Päuschen in den Bergen und lassen unseren Blick über die atemberaubende Landschaft schweifen. Kennst du das Gefühl, wenn du merkst, dass du dich total mit der Natur verbindest? Das hatten wir hier ganz besonders. Diese wunderbare Landschaft und der einzigartige Ausblick lassen dich einfach nur innehalten und dich erfreuen an dem phantastischen Panorama.
Entlang des Suldalsvatnet
Weiter Richtung Norden fahrend, kommen wir wieder auf die E13. Für eine zeitlang begleitet uns nun der Suldalsvatnet entlang der E13.
Der Suldalsvatnet ist ein See in der Provinz Rogaland. Mit 376 Metern Tiefe ist er der sechsttiefste See in Norwegen. Er liegt 68 Meter über dem Meeresspiegel, hat eine Fläche von 27,53 km² und ist 30 km lang. Wir genießen die Fahrt mit Blick auf den See und natürlich legen wir auch hier wieder eine Panorama-/Fotopause ein. 🙂
Flesåna in Brattlandsdalen
In Nesflaten lassen wir den Suldalsvatnet hinter uns und folgen weiter der E13. Auf dem Weg kommen wir am Flesåna Wasserfall in Brattlandsdalen vorbei. Der Flesåna Wasserfall hat eine Höhe von 345 Meter und idyllisch an der E13 gelegen.
Hier gibt es einen zauberhaften kleinen Rastplatz und du kannst zum Fluß zu Fuß in Kürze runterlaufen und dir den Wasserfall aus nächster Nähe anschauen. Das Naturspektakel ist einfach beeindruckend schön und auch die Ruhe und Energie, die dieser Platz ausstrahlen, sind einfach faszinierend.
Låtefoss Wasserfall
Und weiter geht’s direkt zum nächsten Wasserfall. Der Zwillingswasserfall Låtefoss war bereits im 19. Jahrhundert ein beliebtes Reiseziel. Er hat eine Fallhöhe von 165 Metern und ist von der E13 leicht zu erreichen. Im oberen Bereich teilt sich der Wasserfall in zwei Läufe. Aus diesem Grund wird er auch Zwillingswasserfall genannt. An der Südseite des Wasserfalls kannst du auch seitlich am Wasserfall hinaufwandern.
Wir begnügen uns damit, direkt an den Wasserfällen zu parken – hier gibt es einen offiziellen Parkplatz und der ist tatsächlich trotz etwas trüben Wetter gut gefüllt. Der Zwillingswasserfall ist übrigens einer der meistfotografiersten Wasserfälle Norwegens, was ich wirklich verstehen kann. Einmal mehr sind wir komplett fasziniert von der umwerfenden Natur Norwegens.
Maurangerfjord
Wir düsen weiter Richtung Maurangerfjord und finden den kleinen, entzückenden Campingplatz Sundal Camping. Der Platz liegt eingebettet in die wunderschöne Landschaft des Maurangerfjordes, ein Seitenarm des Hardangerfjord, und direkt am Wasser, zudem zentral in dem kleinen Örtchen Sunndal gelegen mit einer tollen Aussicht auf den Bondhusgletscher, das Bondhustal und den Fjord.
Der Campingplatz vermietet Hütten unterschiedlicher Größe, von 20 bis 64 m², und hat 60 Stellplätze für Campingwagen, Wohnmobile und Zelte auf dem Hauptcampingplatz sowie seit 2018 einen zusätzlichen Stellplatz speziell für Wohnmobile.
Wir verbringen die Nacht entspannt bei gemütlichem Regen auf dem Womo-Dach. Herrlich! Es ist unser erster Regentag in Norwegen, so dass wir den Regen wirklich genießen können.
Geirangerfjord – ja oder nein?
Am nächsten Morgen stehen nun vor der Entscheidung, ob wir weiter gen Norden fahren sollten oder lieber abbiegen und einmal quer durch’s Land Richtung Oslo fahren sollten.
Wie immer hilft uns bei der Entscheidung der Blick in die Wetter-App. Weiter oben im Norden soll es in den kommenden Tagen anfangen zu schneien und dafür sind wir im August einfach noch nicht bereit :-). Den Besuch des Geirangerfjords nehmen wir dann das nächste Mal mit.
Mystisch!
Heute ist das Wetter immer noch etwas regnerisch und bewölkt, soll aber im Osten besser werden und für Oslo ist Sonnenschein angesagt. Los geht’s also wieder zurück vom Maurangerfjord Richtung Skåre und Røldal, um dann auf die E134 zu fahren.
Der Weg ist einfach mystisch! Ich komme mir vor wie in einem Märchen, es sieht alles magisch, geheimnisvoll und voller Zauber aus. Ich kann mich nicht sattsehen und sauge die Umgebung mit allen Sinnen auf.
Die alte Pass-Straße
Die E134 nennt man auch die alte Pass-Straße. Der Weg führt durch das steinige und enge Seljestadjuvet über eine alte Serpentinenstraße hinauf über den Pass nach Håradalen und weiter nach Røldal.
Vorbei an an steilen Berghängen fahren wir durch eine wilde und unglaublich abwechslungsreiche Landschaft.
Oben auf dem Røldalfjell angekommen, erreichen wir den höchsten Punkt der Straße mit 1.065 Meter. Der weitere Verlauf der Straße gewährt uns einen herrlichen Blick auf die Berglandschaft rund um Røldal sowie auf dem im Tal liegenden Røldalsvatnet.
Die Fahrt ist spannend, aufregend und es gibt hinter jeder Serpentine ein neues Panorama. Einmal mehr komme ich mir vor wie in einem Märchenland.
Achtung, die alte Pass-Straße ist im Winter gesperrt!
Fazit
Unbeschreiblich schön! Ganz oft hatte ich auf diesem Abschnitt des Roadtrips das Gefühl, ganz ganz nah an der Natur zu sein und mich mit ihr auf einzigartige Art verbinden zu können. Wie gerne wären wir länger geblieben! Aber umso mehr haben wir nun einen Grund, nochmal wieder zu kommen und nicht nur den Geiranger anzuschauen, sondern auch eine Wanderung im Folgefonna Nationalpark zu machen, weiter zum Hardangerfjord zu fahren, und und und… die Liste ist lang 🙂
Nun geht es für uns aber erstmal weiter Richtung Oslo!