Prag

Die goldene Stadt

Schon bevor ich meinen Mann kennengelernt habe, war ich von der Stadt Prag restlos begeistert, dem Charme, den vielen vielen Sehenswürdigkeiten, der berühmten Karlsbrücke und nicht zu vergessen dem Bier 🙂

Umso besser, wenn du dann den perfekten Guide hast, der sich auskennt und dir all das zeigt, was du noch nicht kennst, aber auch die top Sehenswürdigkeiten und auch die Schleichwege von A nach B.

die goldene Stadt Prag

Anreise und Unterkunft

Prag ist für uns von München auch natürlich fast ein Katzensprung entfernt und somit ein perfektes Ziel für einen Citytrip, ein Wochenende oder besser, ein verlängertes Wochenende. Nur gute 3 Stunden Fahrt entfernt, macht es keinen Sinn den Flieger zu nehmen. Noch günstiger kommt ihr mit dem Flixbus nach Prag ab München und das für relativ kleines Geld (ab EUR 14,90). Klar kannst du auch fliegen, aber umweltfreundlicher und auch zeitlich besser verreist du mit der Bahn, Flixbus oder dem Auto.

Für die Unterkunft findest du von der kleinen Pension bis zum Luxus-Sternehotel wirklich alles in Prag. Schau mal hier oder hier. Wirklich beeindruckt haben mich übrigens immer wieder auf’s Neue die Übernachtungskosten, die im Vergleich zu deutschen Hotels weitaus günstiger sind. Wie immer ist airbnb und Home-to-go eine super Alternative, wenn man lieber Ferienwohnungen und -häuser mag. Ich muss allerdings sagen, dass ich gerade bei den Preisen doch lieber eines der wirklich wunderschönen Hotels in der Altstadt bevorzugen würde.

Sehenswürdigkeiten

Karlsbrücke

Die berühmteste und auch älteste Brücke der Stadt ist die Karlsbrücke, eines DER Wahrzeichen Prags. Zu jeder Jahreszeit ein echtes Highlight und auch zu jeder Tageszeit -ich selbst fand es in den frühen Morgenstunden ganz besonders magisch, insbesondere jetzt im Herbst, wenn es noch so frisch ist und bei einigem Glück dann die Sonne durchblitzt… einfach wunderschön!

Im Jahre 1118 wird das erste Mal eine Brücke in den Dokumenten erwähnt. Es ist da von einer hölzernen Überführung die Rede, die aber schon 1157 einstürzte. Darum ließ König Vladislav II. nur ein Jahr später ca. 200 Meter entfernt eine steinerne Brücke errichten, die er nach seiner Gattin benannte und von da an Judithbrücke hieß. Im Jahre 1342 kam es durch Hochwasser zu so starken Beschädigungen, dass Kaiser Karl IV. den Bau einer neuen Brücke anordnete. Damit beauftragt wurde der berühmte Baumeister Peter Parler.

Doch die Vollendung zog sich bis ins 15. Jahrhundert hinein. Damit gewann sie aber ihre heutigen Ausmaße. Die von 16 Bogen gehaltene Brücke ist insgesamt 520 Meter lang und 10 Meter breit. Ihr S-förmiger Verlauf ist auf die Weiterverwendung alter Brückenköpfe der Judithbrücke zurückzuführen, neben die man die neuen setzte. An ihren jeweiligen Enden stehen auf der Kleinseite die Kleinseitner Türme und in Richtung Altstadt der Altstädter Brückenturm, die in früheren Jahrhunderten der Verteidigung dienten. Die große Bedeutung der Karlsbrücke erkennt man schon allein darin, dass sie bis ins Jahr 1836 der einzige Übergang über die Moldau war.

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Veitsdom und die Prager Burg

Seit über 1000 Jahren ist die Prager Burg auf dem Berg Hradschin das politische und kulturelle Zentrum nicht nur der Stadt, sondern auch der Nation. Es heißt, sie sei mit ihren drei Schlosshöfen das größte geschlossene Burgareal der Welt.

Zahlreiche Gebäude und Sehenswürdigkeiten gehören zum Komplex der Burg, hier kann man durchaus viel Zeit verbringen:

  • Das Goldene Gässchen: Es kostet einen extra Eintritt, dafür kann man die niedliche Gasse besuchen, in der einmal Franz Kafka wohnte. Außerdem ist die Rüstungssammlung im Wehrgang zu sehen und Souvenirläden.
  • Der Veitsdom: Wer möchte, kann hinauf auf den Turm. Doch vor allem die reich verzierte Fassade und das Innere mit den kunstvollen Fenstern (eines wurde von Alfons Mucha gestaltet) sind sehr sehenswert.
  • Jeden Mittag findet die Zeremonie der Wachablösung der Burgwache im Ehrenhof statt (12 Uhr).
  • Der Ehrenhof, er bildet den Zugang zur Anlage vom Westen.
  • Die Heilig-Kreutz-Kapelle, in ihr wurde früher der Domschatz aufbewahrt.
  • Rund um die Burg kann man durch zahlreiche Gartenanlagen schlendern, wie den Königsgarten oder den Paradiesgarten.
  • Die Nationalgalerie im Sternberg Palais am Hradschin Platz mit Werken aus der Antike bis zum Barock.
  • Der Gedenkobelisk für die Opfer des 1. Weltkriegs.

Wenzelsplatz

Er wirkt ja eher wie ein Boulevard als ein Platz. Das muss daran liegen, dass der Wenzelsplatz über 700 m lang ist und damit zu Europas größten Plätzen gehört.

Als bedeutendster politscher Versammlungsort der Republik war er der Schauplatz großer Demonstrationen, z.B. 1968 und 1989.

Seit 1848 ist der Wenzelsplatz (Václavské námestí) nach dem Heiligen Wenzel benannt. Im Mittelalter und auch in der Neuzeit fand auf diesem Mittelpunkt der Prager Neustadt ein Pferdemarkt statt.

Im 19ern Jahrhundert wurden die Stadtmauern abgerissen und die Gräben aufgefüllt. So wurde der Wenzelsplatz sowohl am oberen als auch am unteren Ende wesentlich verändert. Zur gleichen Zeit wurden auch Pflanzen und Bäume (Linden) auf dem Platz angepflanzt, dadurch wirkte der Platz jetzt wie ein Boulevard. 1890 kam schließlich das Neorenaissancegebäude für das Nationalmuseum am oberen Ende des Platzes hinzu.

1912 errichtete man das Wenzelsdenkmal. Neben Wenzel, der als Schutzpatron in Rüstung dargestellt ist, wurden auch die vier Schutzheiligen modelliert: Ludmilla, Prokop, Agnes und Adalbert.

Am 16. Januar 1969 protestierte der Student Jan Palach gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts im Jahr zuvor und verbrannte sich selbst. Einen Monat später protestierte Jan Zajíc auf die gleiche Art an der selben Stelle. Heute erinnert ein Denkmal auf dem Wenzelsplatz an die beiden jungen Männer.

Während der Samtenen Revolution im November 1989 sprachen Václav Havel (der spätere Präsident der tschechischen Republik) und Alexander Dubček auf einer großen Kundgebung auf dem Platz. Ihre Rede in der sie die politische Umgestaltung des Landes forderten hielten sie vom Balkon des Hauses Nr 56.

Heute ist der Wenzelsplatz mit seinen Fassaden im Barock oder Jugendstil bis spät in den Abend sehr belebt. Insbesondere für Besucher der Stadt ist er ein beliebtes Ziel. Hier kann man spazieren, essen, tanzen, sich in ein Straßencafé setzen oder die Kaufhäuser, Bars, Hotels und Geschäfte rund um den Platz besuchen.

Der Pulverturm

Der Pulverturm zählt zu den 13 Befestigungstürmen und Toren die einst die Altstadt von Prag umgaben. Der 65 Meter hohe Pulverturm ist Tor auf der königlichen Route durch die Altstadt über die Karlsbrücke hinauf auf den Hügel zur Burg.

Heute steht der Turm recht isoliert neben dem Gemeindehaus Obecní Dum. 1475 wurde mit dem Bau begonnen, der Vorgänger-Turm war zu verfallen. Die Arbeiten sollten sich über 400 Jahre hinziehen. Damals stand der Turm noch neben dem Königshof, erst 1484 zog der König auf die Prager Burg. Das heutige Erscheinungsbild des Turms im Stil der Neugotik wurde erst 200 Jahre nach Baubeginn gestaltet. Den Namen Pulverturm bekam das Bauwerk im 17 Jahrhundert, weil Schwarzpulver in ihm gelagert wurde. Der Turm ist übrigens eine Kopie des Altstädter Brückenturms an der Karlsbrücke.

Auch heute noch ist der Pulvertum ein Tor zur Prager Altstadt. Im Turm kann übrigens eine kleine Ausstellung über den Turm und seine Geschichte besucht werden.

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Der Veitsdom

Der Dom auf dem Berg, dessen Turm hoch über Prag in den Himmel ragt, ist der St. Veits Dom (Chrám sv. Víta) auf dem Gelände der Prager Burg. Wichtiger Tipp für Besucher: Besteig unbedingt den 99 Meter hohen Turm (Hauptturm) des Doms. Eine bessere Aussicht über Prag wirst du kaum finden!

Im 10 Jahrhundert begann der Bau einer Kirche an dieser Stelle. Als Prag im 14 Jahrhundert nach einer Weisung von Karl IV zum Erzbistum wurde, sollte eine große repräsentable Kathedrale her. Also begann 1344 der Bau des Veitsdoms. Der gotische Bau wurde zu Beginn vom französischen Dom-Baumeister Matthias von Arras geleitet, später folgten ihm der Schabe Peter Parler, dessen Sohn Wenzel und noch viele weitere Baumeister. Erst 1420 waren Chor und Grundstock des Hauptturms fertig. Endgültig beendet wurden die Bauarbeiten erst 1929, die größte Kirche Tschechiens war fertig gestellt.

Neben dem Turm mit seiner großartigen Aussicht gibt es einige weitere Besonderheiten, die den Veitsdom so einzigartig machen: Die größte der sieben Glocken des Doms ist die Sigismundglocke. Sie wiegt 17 Tonnen und ist die größte Glocke der Tschechischen Republik. Das Innere des St. Veits Doms ist prunkvoll ausgestattet. Sehr sehenswert ist die mit Halbedelsteinen und mit vergoldetem Stuck ausgekleidete noch von Parler erbauten Wenzelskapelle. Eine kleine Tür mit sieben Schlössern in der südwestlichen Ecke der Kapelle führt zur Kammer der böhmischen Kronjuwelen. Außerdem befinden sich im Dom zahlreiche Gräber von böhmischen Kaisern und Königen wie das im 16. Jahrhundert errichtete Mausoleum der Habsburger sowie das Hochgrab des heiligen Johannes von Nepomuk.

Besonderes Highlight bei einer Besichtigung: Eines der prachtvollen Glasfenster wurde 1931 von Alfons Mucha gestaltet. Auf ihm sind Szenen aus dem Leben der Heiligen Kyrill und Methodius zu sehen.

Das tanzende Haus

Wie eine Tänzerin im Kleid, die sich an einen Herrn mit Hut kuschelt: Und doch ist es ein Haus. Das tanzende Haus (Tancici dum) ist eines der neuen Wahrzeichen der Stadt

Die Prager nennen das Gebäude übrigens auch Ginger und Fred, weil es mit seiner geschwungenen Linienführung an die großen Tänzer Ginger Rogers und Fred Astaire erinnert.

Es war eines der ersten modernen Gebäude, das in der noch jungen Demokratie entstand. Im Jahr 1996 wurde der wellige Bau an der Moldau fertig gestellt. Die Architekten Vlado Milunić und Frank O. Gehry, der schon zahlreiche ähnlich geschwungene Bauten umgesetzt hat, sind Vater dieser Haus-Idee.

Wer davor steht, sieht direkt, dass das Gebäude etwas Besonderes ist. An der Ecke besteht es aus zwei lehnenden und zugleich dynamischen Türmen, welche das tanzende Paar symbolisieren. Die Betonstelzen ragen über den Gehweg bis an die Straße. Im zweiten Teil des Hauses sind die Fenster versetzt angeordnet, so soll der Kontrast zu den Umgebenden Gebäuden, die zwei Etagen weniger bei gleicher Höhe haben, kaschiert werden.

Prague Card

E gibt zwei Vorteile, die für die Prague Card sprechen: Erstens sind eine Bustour und eine Schiffahrt dem enthalten und zweitens der Eintritt zu vielen Sehenswürdigkeiten. Doch wie sehr das auch ein preislicher Vorteil ist, das muss man für sich gut abwägen.

Für wen lohnt sich die Prague Card überhaupt? Um einen Kostenvorteil zu erreichen, muss man mehrere (bezahlte) Sehenswürdigkeiten pro Tage besuchen. Dabei plant man sinnvollerweise ein wenig, sodass man Attraktionen die nahe beieinander liegen am gleichen Tag besucht, dann sind die Wege kürzer. Wenn man so 3-4 Eintritte pro Tag sparen kann, ist die Prague Card sicherlich sinnvoll.

Für wen lohnt sich die Prague Card nicht? Prag ist eine Stadt, in der man viel erlaufen kann und dabei auch sehr gemütlich die Stadt genießt. Wenn man so nur wenige Attraktionen mit Eintritt pro Tag auf dem Programm hat, oder sich Attraktionen mit Eintritt sogar ganz spart, dann ist die Prague Card keine Option.

Beispiel Prager Burg: Der Eintritt zum Gelände der Prager Burg und zum Veitsdom ist frei. Wer sich hier umschauen und die Aussicht genießen möchte, kann das kostenlos tun. Wer jedoch das Goldene Gässchen ansehen und auch auf den Turm des Veitsdom möchte, muss einen Eintritt zahlen. Das Goldene Gässchen ist in der Prague Card enthalten, auf den Besuch des Turms gib es einen Rabatt.

Es ist durchaus möglich, sich die Prague Card für nur einige Tage der Reise zu kaufen (z.B. für zwei Tage), an denen besucht man dann die enthaltenen Sehenswürdigkeiten und an den anderen Tagen lässt man es gemütlicher angehen.

Enthalten sind:

  • Transport: zweistündige Bustour durchs historische Prag, Flusschiffahrt
  • Sehenswürdigkeiten wie das Goldene Gässchen, Sternberg Palace, Jüdisches Museum, Pulverturm, Altes Rathaus und Turm, Petrin Aussichtsturm, Prager Zoo, Historische Prag Tour …
  • Rabatte gibt es z.B. für Karlsbrückenmuseum, Altstadt Brückenturm, Franz Kafka Museum, Mucha Museum, Turm des Veitsdoms, Gallerie im Tanzenden Haus, Abendliche Dinner-Schiffahrt …

Fazit

Prag wird zu Recht die goldene Stadt genannt. Bei Sonnenaufgang und beim Sonnenuntergang leuchtet die Stadt fast magisch. Ein besonderes Highlight ist übrigens Prag im Winter – da fühlt man sich ins Winterwonderland versetzt. Schaut euch Prag an – ihr werdet es sicherlich auch lieben!

Solltet ihr vorab schon das ein oder andere Ticket buchen wollen, dann schaut hier: