San Vincenzo
Ein Traum an der toskanischen Küste
Es gibt eine Menge Gründe für einen Urlaub in der Toskana: Kunst, Kultur, Natur, traumhaftes Essen, sanfte Hügel, Weinberge, malerische kleine Dörfer, Olivenhaine und zauberhafte Küstenabschnitte zeichnen die Schönheit der Toskana aus. Seit 2012 ist San Vincenzo in der Maremma das Ziel unseres jährlichen Pfingsturlaubs.
Maremma nennt sich der südlichste Teil der Toskana, der sich vor allem durch seine naturbelassene Landschaft auszeichnet. Es ist keine offizielle Verwaltungseinheit, sondern bezeichnet einen Landstrich. Zur Maremma zählt man die Provinz Grosseto, Teile der Provinz Siena und Livorno und das nördlichste Ende Latiums (etwa den Bolsena-See und die Stadt Viterbo).
Damit hat die Maremma knapp 150 km Küste, typisch toskanisches Hügelland, aber auch schneebedecktes Gebirge zu bieten.
Nachdem wir im letzten Jahr pandemiebedingt eine Pause eingelegt hatten und auf ein kleines Hotel in den Abruzzen ausgewichen sind anstelle des toskanischen Resorts, war dieses Jahr die Vorfreude auf die Toskana ganz besonders groß.
Die Anreise
Von München aus kann man die Anreise wunderbar in 2 Etappen aufteilen. Nach ca. 400 Kilometern erreicht man den Gardasee, der bestens als Einstimmung für das Etruskische Meer dienen kann. Einen Schlenker über den Gardasee nehmen wir manchmal auf der Hin- oder Rückreise mit. Der Blick ist einfach gigantisch und wenn wir genügend Muße haben, legen wir auch eine Zwischenübernachtung ein.
Auch wenn ich den Gardasee mag, so fehlt mir doch meist die Geduld und ich möchte so schnell wie möglich ans Meer. Lässt man also den Gardasee hinter sich, dann führt die Reise über die Autobahn in Richtung Bologna und dann weiter nach Florenz.
Die letzten Kilometer fährt man dann schon parallel zur Küste und genießt die Vorfreude. Das von uns nun schon seit Jahren regelmäßig besuchte Garden Toscana Resort liegt am Ortsausgang von San Vincenzo. Man fährt also zunächst durch San Vincenzo und bekommt schon einen Eindruck davon, dass es sich um kleines gemütliches Städtchen handelt, wo man lange Straßen mit Unmengen von Touristenströmen vergeblich sucht.
Die Ankunft
Am Garden Toscana Resort angekommen geht es zunächst zur Rezeption zum Check Inn. In der Regel wird hier nicht unbedingt deutsch, aber auf jeden Fall englisch gesprochen.
Eine kleine Lotterie ist die Zimmervergabe. Die Appartements befinden sich in Häusern, die im großen Weit der Anlage verteilt sind. Ich bevorzuge die kürzeren Wege zum Pool und Restaurant, alternativ sind die Appartements in der Nähe des Tennisplatzes auch klasse. Anders sieht es da schon eher in den hinteren Reihen aus. Wohnt man zu nahe am Rand des Clubs (der allerdings wirklich sehr weitläufig ist), kann es sein, dass man die Bahn hört, die in der Nähe des Clubs vorbeirauscht. Das stört für gewöhnlich nicht außer am Morgen. In all den Jahren hatten wir aber lediglich einmal das Pech, in den hinteren Reihen zu landen. Wenn du also beim Check-in siehst, dass du in die letzte Reihe eingebucht werden sollst, versuch doch am besten gleich einen Zimmertausch auszuhandeln.
Im Resort
Sobald wir eingecheckt sind, führt uns der erste Weg einmal durch die Anlage. Hat sich irgendwas verändert seit dem letzten Mal und wenn ja, was? Der zweite Weg führt zum Pool und dem ersten Sprung ins Wasser, um die Sommersaison zu eröffnen.
Neben der großen und gepflegten Poolanlage stehen auch 2 kleinere Fußballplätze, 1 Basketballplatz, 1 Boccia-Platz, 2 Padelplätze, 1 Volleyballplatz und 1 Beachvolleyballplatz zur Verfügung. Da inzwischen auch den 12 Tennisplätzen wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, kann man hier auch bei guten Bedingungen den Schläger schwingen, was wir auch ausgiebig nutzen. Ein lizensierter Tennislehrer war bislang in jeder Saison vor Ort. Im Rahmen der Animation werden auch Bogenschießen und zahlreiche Wettbewerbe im angrenzenden Pinienwald angeboten.
Den clubeigenen Strand erreicht man, indem man eine Straße unterquert und durch ein wunderschönes Pinienwäldchen ca. 200 m geht. Vorbei kommt man dabei an einem gemütlichen Restaurant des Resorts, in dem man bei Buchung von Vollpension das Mittagessen einnehmen kann. Das ist wirklich supergemütlich, inmitten des Pininenwäldchens zu essen und dabei das Meeresrauschen ganz in der Nähe zu hören.
Zum Essen kann man grundsätzlich sagen, dass wir in den letzten Jahren bei mehreren Betreiberwechseln von mittelmäßig bis Spitzenklasse alles erlebt haben. Bei unserem jetzigen Aufenthalt war es mega.
Wir waren zunächst ein wenig skeptisch, wie das Essen pandemiebedingt geregelt wird, da bisher immer zu jeder Mahlzeit Buffet angeboten wurde. Dieses Jahr gab es das auch, allerdings wurden die Speisen vom Personal ausgegeben, d.h. man teilte beim Buffet mit, was man möchte und bekam es gereicht. Trotz meiner anfänglichen Skepsis klappte das wirklich erstaunlich gut.
Beachlife
Am Sandstrand findest du ausreichend Liegen und Sonnenschirme. Hier kannst du super entspannen und ein Nickerchen machen. Zahlreiche Wassersportmöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Der Strand ist übrigens grundsätzlich sehr gepflegt, und auch das Wasser war bislang immer sehr sauber.
In unregelmäßigen Abständen kommt mit einem elektrischen Golfmobil „der Pirat“ und verkauft frisches Obst und Eis. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Kauf, da alles frisch zugeschnitten wird und der Pirat ein echt witziger Typ ist, der aufgrund seines Aussehens (er sieht aus wie Captain Sparrow) auch super auf ein Selfie passt. Ansonsten bestehen die Tage am Meer in erster Linie aus dem „dolce far niente“. Wir genießen es, einfach mal in den Tag hineinzuleben, in der Sonne zu liegen, zu lesen, Musik zu hören, in die Wellen zu springen oder vom SUP zu fallen 🙂
Am Strand gibt es inzwischen eine tolle Bar, die sich bestens für einen Sundowner eignet, da man die Sonne dort auch tatsächlich im Meer versinken sieht.
Was geht am Abend?
Hat man nun also den Tag am Strand oder Pool hinter sich gebracht, so überwiegt zumeist direkt die Vorfreude auf das Abendessen 🙂 Um 19.30 Uhr öffnet das Restaurant seine Pforten und wir sind in der Regel auch schon zu dieser Zeit da, da wir gerne eine der Tische auf den beiden Terrassen belegen.
Einerseits sitzt es sich draußen luftiger, andererseits ist auch der Geräuschpegel wesentlich angenehmer. In der Regel werden neben diversen Vorspeisen mehrere Varianten Fleisch und Fischgerichte sowie ausreichend Nachtisch und natürlich Pizza angeboten. Wein und Mineralwasser sind übrigens inklusive, und das nutzen wir auch reichlich.
Nach dem Essen zieht es uns immer auf einen Espresso oder einen Absacker in die Bar und unseren Kleinen in die unter der Bar gelegene Vergnügungshalle. Hier ist das volle Programm im Angebot, neben Billard, Bowling, Minigolf auch ein Elektroautoparkour und diverse andere Vergnügungsmöglichkeiten. In diesem Jahr war die Spielhalle noch geschlossen aufgrund der Pandemie (Stand Ende Mai 2021), soll aber im Juni wieder eröffnen.
Gegen halb 10 startet dann im Theatro die allabendliche Show, die Variete, Musical und Zaubershow beinhalten kann.
Ein absoluter Traum sind übrigens die Sonnenuntergänge, die man fast jeden Abend am Strand bewundern kann.
Beste Reisezeit
Einen echt großen Unterschied macht zumindest für uns die Reisezeit. Wir bevorzugen die bayerischen Pfingstferien und haben, wenn wie in den meisten Jahren Pfingsten Ende Mai oder gar im Juni liegt, schon einen kompletten Sommerurlaub zu moderaten Preisen.
Vom August rate ich allerdings ab. Zum Einen kommt die Anlage bei voller Belegung an ihre Grenzen, zum Anderen setzt dann auch allmählich die Müdigkeit beim Personal ein, man kämpft um einen Kaffee, oder die Tennisplätze sind immer ausgebucht. Pfingsten ist zeitlich hingegen immer ein Traum.
Sightseeing
Wer nach dem vielen Relaxen dann doch Interesse hat nach San Vincenzo aufzubrechen, der stellt sich auf einen ca. 30 minütigen Fußmarsch ein oder leiht sich ein Fahrrad im Club. Für Nachtschwärmer ist allerdings nicht allzu viel geboten, neben einigen kleineren Läden gibt es ein paar Restaurants, wobei man am Yachthafen insbesondere abends sehr gut sitzen kann.
Nur wenige Kilometer von San Vincenzo entfernt befindet sich im Landesinneren das kleine Dörfchen Castagneto Carducci. Der malerische Ort mit seinem mittelalterlichen Stadtbild liegt auf einem Hügel an der Etruskischen Küste mit unvergleichlichem Blick auf das Meer. Der Ort wurde wegen seiner pittoresken Schönheit bereits mehrfach ausgezeichnet. Seinen Namen verdankt die kleine Stadt übrigens dem großen Dichter Giosuè Carducci.
Traumhaft schön sind natürlich auch die klassischen toskanischen Städte wie Florenz, Pisa, Siena, Volterra oder das kleine Örtchen San Gimignano. Auch eine Schifffahrt nach Elba ist in jedem Fall ein lohnendes Ziel.
Fazit
Unbedingte Empfehlung, wenn man Kinder hat und Cluburlaub in Italien mag. Ist für Kids einfach toll, weil der Club super weitläufig ist. Strand und Pool sind super, die Zimmer in der Anlage sind sauber und geräumig. Also, am besten probiert ihr es auch einfach mal aus 🙂
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